Mise en place in der IT – wie bitte?

Es ist nicht immer so leicht, wie es aussieht…

Ich liebe Kochshows und Serien mit unternehmensberaterischem Hintergrund à la „Rach, der Restauranttester“ und „Rosins Restaurants“. Und das nicht nur, weil ich gerne koche und immer eine Verzehridee auf Lager habe 😉 Sondern vor allem, weil es immer wieder auf die gleiche Erkenntnis hinausläuft: Die Träume vieler Gastronomen scheitern an mangelhafter Vorbereitung. Wer seine Hausaufgaben nicht erledigt, wer das Konzept nicht gründlich genug durchdenkt, fällt auf die Nase. Damit der Starkoch schnell, elegant und scheinbar lässig einen schmackhaften und fabelhaft angerichteten Gaumenschmaus aus dem Ärmel schütteln kann, muss vorher – für das Auge des Zuschauers unsichtbar – unfassbar viel erledigt worden sein. Einkauf, Vorbereitung und Bereitstellung der Werkzeuge und Zutaten (genau das meint übrigens der Begriff „mise en place“ aus der Küchenfachsprache), Eindecken der Tische, unzählige systematische und kreative Experimente, Rezeptierung und Probekochen, Ausarbeiten von gastronomischen Konzepten, Absprachen mit Kolleg:innen in Küche und Service, Optimierung der Präsentation, …

Logischerweise ist das in der IT und auch sonst überall genau so und nicht anders: Das, was z.B. in einer Software-Schulung einfach aussieht, geht meist erst nach vielen Stunden der Vorbereitung und etlichen Wiederholungen so locker von der Hand. Oder wenn ich z.B. in einem einzigen eintägigen Workshop zusammen mit Ihnen die komplette Datenbank für Ihre Anwendung modelliere, gelingt das nur, weil ich vorher schon viele solche Sitzungen durchgeführt und außerdem im stillen Kämmerlein ständig neue Ideen ausprobiert, verworfen und unzählige Male wieder von vorne begonnen habe. Bitte behalten Sie im Hinterkopf, dass oft nur die Spitze des Eisbergs zu sehen ist…

Oui chef! Gute Vorbereitung ist (weit mehr als) der halbe Erfolg

Nicht nur in der Gastronomie, sondern auch in der IT müssen deshalb alle Abläufe immer wieder geprobt, optimiert und jeden Tag neu in immer gleicher Qualität abgeliefert werden, damit wir unsere Auftraggeber:innen begeistern können. Jawohl, vor jedem Webinar muss der Router und der Rechner rechtzeitig neu gestartet, der virtuelle Schulungsraum mit der richtigen Präsentation vorbereitet, die Software eingerichtet, die Webcam getestet, der Dozent frisch rasiert und der Hintergrund des Videobilds gecheckt sein. Übungsdateien müssen an ihrem Platz liegen, Lehrbücher und PDF-Material ebenfalls. Das darf niemals, auch nicht nur ein einziges Mal, vernachlässigt werden, wenn wir uns wirklich Profis nennen wollen.

Danke, Christian Rach und Frank Rosin – von Ihnen habe ich so viel mehr gelernt als nur die Rezepte für die beste Curry- oder Pizzasauce.

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